Freigabe mit Soft-Criteria.

Approvals bei agilen Projekten!

Nicht jedes agile Projekt ist notwendigerweise auf Basis Time & Material vertraglich vereinbart. Liegt ein Pflichtenheft (in welcher Form auch immer) vor und hat das ausgewählte Team den Aufwand geschätzt (Punkte, Manntage), dann kann auch ein Werkvertrag genutzt werden. Allerdings liegt hier ein nennenswertes Risiko im Change und daran gekoppelten Change Requests – zumindest bei länger laufenden Projekten.

Liegt aber kein Pflichtenheft vor bzw. ist der Scope noch sehr volatil, dann ist ein Time & Material Vertrag häufig die einzige Lösung. Bei Time & Material Verträgen werden Skills, Kapazitäten für eine definierte Dauer zugesichert, oft auch benannte Ressourcen. Dann werden Spezifikationen erarbeitet und mit Zeitversatz umgesetzt und am Ende – so alles gut läuft – ein MVP realisiert.

Doch wie erfolgt in einem solchen Projekt die Freigabe der vereinbarten Leistung  – gewiss nicht durch Überprüfung des geleisteten Scopes, denn der ist ja zum Zeitpunkt der Beauftragung nicht klar.

Aus meiner Sicht gibt es hier 2 Kriterien, die Berücksichtigung finden können:

  1. Ist das Ziel des Projektes ein MVP, dann muss am Ende ein grundsätzlich funktionierendes Produkt entstanden sein?
  2. Wurden die Erwartungen an ein agiles Projekt bzw. einen passenden Dienstleister erfüllt?

Für letzteres erscheinen mir die folgenden Kriterien sinnvoll:

  • Budgeteinhaltung
  • Team-Stabilität
  • Flexibilität (z,B. bei Changes)
  • Versprochene Skills erfüllt
  • Motivation des Teams
  • Verbesserung der Velocity
  • Delegierte Verantwortung übernommen
  • Hohe Code-Qualität (getestet, formal)
  • Angemessene Dokumentation (inline oder gesondert)

Sicherlich in einzelnen Fällen schwierig zu entscheiden, wer für eventuelle Unzufriedenheit verantwortlich ist, aber sicher eine gute Gesprächsgrundlage für ein optimistisches Review, bei dem es nicht darum geht Fehler zuzuweisen, sondern eine bessere Zusammenarbeit für die Zukunft zu ermöglichen.