Warum noch mal agil?

Was agiles Vorgehen leisten kann

Nein, ich werde kein 782.111tes Bekenntnis zu Agilität schreiben, bin ich doch sicher, dass inzwischen jeder grundsätzlich Erfahrung damit hat.

Allerdings habe ich als Product Owner aktuell in einem agilen Software-Projekt (~1000 Manntage Aufwand, 1,5 Jahre Laufzeit) noch einmal deutlich erlebt, wo genau die Überlegenheit des agilen Ansatzes liegt.

Meine TOP 3

  1. Change Management
    Weiß jeder, dass agiles Vorgehen genau dafür entwickelt wurde: die Änderungen in den Anforderungen und im Kontext des Projektes. Änderungen sind im agilen Vorgehen immer möglich (außer Änderungen des aktuelle in Umsetzung befindlichen) – sie brauchen nur Priorisierung, Planung und Verhandlung bezüglich des Umsetzungszeitpunktes und des Impacts.
  2. Requirement Engineering & Specification
    Das kommt sicher auch häufiger vor, gibt aber keiner gerne zu. Insbesondere bei Innovationen ist der Grad der Klarheit von Anforderungen (und Ihrer Priorität) sowie der Spezifikation (Epics/Features/User Stories/Akzeptanzkriterien) häufig eher ungenau und zum Teil auch noch nicht betrachtet/berücksichtigt. Hier schaffen Refinements sowie vorgezogene UX Sprints im Vorlauf der Umsetzung Abhilfe.
  3. Budget/Time to Market
    Wie soll man ein Projekt in time und in budget liefern, wenn die Anforderung/Spezifikation unklar ist und Change gleichzeitig Einfluss nimmt?
    Indem man sehr strikt den Scope über die Definition/Behütung des MVP managed und mit dem „good enough“-Prinzip arbeitet.

Es gibt sicher noch weitere Punkte wie Team-Motivation, Synergien aus interdisziplinärer Zusammenarbeit, Transparenz über Burn-Down-Charts etc.

Aber über die wurde ja bereits 782.110 mal berichtet.